Klassischer Gesangsunterricht

Blog von Opernsängerin Margo Weiskam


Infos rund um das Thema klassischer Gesangsunterricht. Ich erkläre Begriffe, erläutere Techniken, gebe Tipps und berichte über die Arbeit als professionelle Opernsängerin und Gesangslehrerin in Berlin. Zudem gibt es Video-Tutorials mit Übungen und Klavierbegleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene.

19.03.2019 | Allgemein

Meine persönlichen Erfahrungen als Opernsängerin mit dem Lampenfieber

Im letzten Blog hatte ich ja anläßlich unseres Schülerkonzertes auch über das Lampenfieber geschrieben. Wenn man einen Beruf als Profimusiker auf der Bühne ergreift, gehört das Lampenfieber zum täglichen Leben. Wie also am Besten umgehen damit? Glücklicherweise hatte ich immer eine Stimme, auf die ich mich 100% ig verlassen konnte. Das war wahrscheinlich der wichtigste Baustein. Dann eine gute Vorbereitung- üben, proben, üben, proben…. Das Entwickeln von Ritualen, die helfen eine gewisse “ Routine “ zu suggerieren, obwohl eine Vorstellung nie Routine sein sollte. Jeder Abend auf der Bühne, egal wie müde man vielleicht ist, oder man eine Rolle verkörpert, die nicht gerade eine Lieblingspartie ist. Denn im Festengagement kann man sich seine Rollen nicht aussuchen… Aber jeder Abend auf der Bühne sollte NEU sein. Neu durchlebt werden, neu erschaffen werden, neu entwickelt werden, obwohl man wochenlang geprobt hat. Und es war für mich auch jedes mal neu, egal die wievielte Vorstellung oder Inszenierung der Rolle es war. Nun, zurück zum Lampenfieber. Schon gleich am Anfang meiner Laufbahn habe ich mir ein Mantra geschaffen, obwohl ich damals gar nicht wusste, was ein Mantra ist. Jedenfalls habe ich mir mit dieser positiven Anfeuerung Mut gemacht! Überhaupt ist positives Denken, positive Autosuggestion sehr wichtig, auch im Leben außerhalb der Bühne. Denn wir brauchen Mut für das Singen, Mut vor das Publikum zu treten, Mut auf die Bühne zu gehen.

Manche helfen sich mit Alkohol, Medikamenten- insbesondere Psychopharmaka. Das das keine gute Lösung ist, liegt auf der Hand. Zum Glück habe ich nichts davon gebraucht. Aber wahrscheinlich wird einem auch das ein wenig in die Wiege gelegt: ein gutes Nervenkostüm!