Mein momentanes Lieblingsstück im klassischen Gesangsunterricht
Mein momentan absolutes Lieblingsstück im Unterricht ist die kleine Arie „Vergiß mein nicht“ von J.S.Bach aus der Schemelli Sammlung BWV 505. Es ist sowohl für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene geeignet. Das wir hier eine traumhaft schöne Melodie/ Komposition von J.S.Bach haben, die auch für Anfänger geeignet ist, ist einfach wunderbar. Denn oftmals sind Kompositionen von Bach doch sehr anspruchsvoll und eher für fortgeschrittenere Schüler geeignet. Die schlichte, aber sehr eindringliche Melodie mit der wunderschönen Basslinie geht sofort ins Ohr und in die Seele. Auch der schöne, tröstliche Text kann das Innere aufbauen helfen; gerade in unserer Zeit, welche von Corona und Kriegen, vor allem dem Ukraine Krieg erschüttert ist. Auch finanzielle Sorgen und Ängste haben sich dadurch verstärkt.
Vergiß mein nicht, vergiß mein nicht, mein allerliebster Gott. Ach, höre doch mein Flehen, ach laß mir Gnad geschehen, wenn ich hab Angst und Not; du meine Zuversicht. Vergiß mein nicht, vergiß mein nicht.
Glücklicherweise gibt es von der Ausgabe in der hohen Fassung (Originaltonarten), welche von Max Seiffert 1935 für den Bärenreiter Verlag herausgegeben wurde- „Bachs Gesänge zu Schemellis Musicalischem Gesangbuch 1736“, auch eine Fassung für tiefere Stimme, welche von Günter Raphael bearbeitet worden ist, ebenfalls für den Bärenreiter Verlag.
Bis jetzt habe ich nicht weiter darüber nachgedacht, was nun eigentlich Schemelli zu bedeuten hat. So habe ich nun ein wenig recherchiert: Georg Christian Schemelli (ca. 1678- 1762) war zunächst Schüler der Thomasschule in Leipzig und später Hofkantor in Zeitz und hat die als „Schemelli Lieder“ bekannte Sammlung verfasst. Eine Sammlung von geistlichen Gesängen, an der auch J.S.Bach mitgearbeitet hat. Inzwischen weiß man auch genauer in welchem Maß und Umfang Bach beteiligt war. Auf jeden Fall hat er die Nummer 44, „Vergiß mein nicht“ signiert.
Erfreuen wir uns also im Unterricht an diesem herrlichen Musikstück!
Hier die höhere Fassung mit James Taylor
https://youtu.be/llbYM3ahN28?si=rjvq8hIM_v3uH9Gy
Hier die tiefere Fassung mit Kathleen Ferrier
