Klassischer Gesangsunterricht

Blog von Opernsängerin Margo Weiskam


Infos rund um das Thema klassischer Gesangsunterricht. Ich erkläre Begriffe, erläutere Techniken, gebe Tipps und berichte über die Arbeit als professionelle Opernsängerin und Gesangslehrerin in Berlin. Zudem gibt es Video-Tutorials mit Übungen und Klavierbegleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene.

10.03.2022 | Allgemein

Kann ich Gesangsunterricht nehmen, obwohl ich glaube unbegabt zu sein?

Jaaa! Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Denn wenn man den Wunsch verspürt zu singen, oder vielleicht schon im Auto, unter der Dusche oder im Wald singt, dann ist der erste Schritt schon getan. Singen ist etwas urmenschliches. Einerseits, weil es zusammen mit Rhythmusinstrumenten in der Menschheitsgeschichte unser „erstes“ Instrument war. Andererseits, weil es ein urmenschliches tiefes Bedürfnis ist zu singen. Wie weit man damit kommt, auf welchem Level man singt, oder in welcher Ausrichtung, (Klassisch, Jazz, Pop,Chanson…) ist zunächst einmal sekundär. Interessanterweise sind nach meiner Erfahrung fast alle begabter, als sie von sich selbst glauben. Oft stehen uns Dinge oder Erfahrungen im Weg, beispielsweise Aussagen von Musiklehrern oder Familie „du kannst nicht singen“, „du triffst die Töne nicht“, „deine Stimme ist hässlich“, „das klingt furchtbar“…, die uns verunsichern und prägen, sodaß wir den Mut, die Lust verlieren. Aber irgendwann kommt der Wunsch oder das Bedürfnis zu singen wieder hervor! Und dann sollte man tatsächlich mutig sein und anfangen. Und Unterricht nehmen. Jeder, wirklich jeder, verbessert sich und entwickelt sich!!! Das wichtigste ist es Spaß zu haben. Freude beim Singen zu verspüren, mutig und „experimentierfreudig“ zu sein. Das ist unser größter Motivator und auch Motor!

Also- fasst einfach frischen Mut und fangt an! Und sollte es, was tatsächlich sehr unwahrscheinlich ist, doch nicht passen oder gelingen oder Spaß bringen, dann hat man es zumindest versucht und braucht es später nicht zu bereuen, weil man es nicht gemacht hat. Das gilt übrigens auch für viele andere Dinge im Leben 😉