Klassischer Gesangsunterricht

Blog von Opernsängerin Margo Weiskam


Infos rund um das Thema klassischer Gesangsunterricht. Ich erkläre Begriffe, erläutere Techniken, gebe Tipps und berichte über die Arbeit als professionelle Opernsängerin und Gesangslehrerin in Berlin. Zudem gibt es Video-Tutorials mit Übungen und Klavierbegleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene.

03.06.2020 | Allgemein

Eine Opernsängerin hört "neue"Töne

Zugegeben- richtig neu sind die Töne nicht. Eigentlich sind sie sogar älter als jede Oper. Aber, wie schön ist es doch genauer hinzuhören, sein Ohr zu trainieren, quasi „back to the roots“ zu gehen. Den Lärm der Metropole Berlin, meine Ecke hier ist besonders laut, hinter sich zu lassen und auch die vielen wunderbaren Opernklänge, ob selbst gesungen, mitgemacht, gehört im Opernhaus, auf der Bühne oder aus dem Zuschauerraum. Von einer Aufnahme….

Für 10 Tage bin ich in meinen Schrebergarten an der Ostsee abgetaucht und war dort glücklich. Glücklich auch mit den „neuen“ Tönen, die man teilweise natürlich auch in der Stadt hören kann. Gerade singt eine Amsel auf dem Dach gegenüber, die Mauersegler tönen hoch in der Luft. (Für mich DER SommerSound …) Aber im Garten habe ich eine viel größere Vielfalt an Vogelstimmen, Bienen und Hummeln summen durch die Blumen und Blüten, der Wind, die Luft zieht durch die Bäume… Gerade abends, oder auch früh morgens, kann man wunderbar lauschen und sich den „ruhigen“ Tönen hingeben. Wenn die Rasenmäher noch nicht angesprungen sind oder aber der Rasen schon gemäht ist. Wie herrlich und facettenreich knistert und knackt ein Feuer, selbst die Flammen kann man sehr verschiedenartig lodern HÖREN. Unendlich viele Töne gibt es (wieder) zu entdecken und zu geniessen. Es tut gut sich der scheinbaren Stille, insbesondere für einen Stadtmenschen, hinzugeben, die gar keine Stille ist. In die Stille hinein zu hören, sein Gehör neu auszurichten. Denn ist nicht Musik eine Fortsetzung, eine kunstvolle Steigerung dieser Naturtöne! Oftmals tatsächlich von Komponisten direkt „imitiert“. Bestes und wohl auch bekanntestes Beispiel „Die vier Jahreszeiten“  von Vivaldi.

Also geht hinaus und entdeckt die Musik der Natur! Gerade jetzt eine wunderbare Alternative, da momentan die Theater und Konzertsäle noch geschlossen sind!