Operngesang und Olympische Spiele
Klassischer Gesang und Sport, darüber habe ich in letzter Zeit, inspiriert durch die Olympischen Spiele, nachgedacht. Überraschenderweise gibt es zwischen klassischem Gesang, insbesondere dem Operngesang und Sport / Hochleistungssport viele Parallelen. Es wird geübt – trainiert, versucht das Beste zu erreichen, gefeilt, an der Technik gearbeitet, so oft die verschiedenen Prozesse durchlaufen bis sich ein Automatismus einstellt. Es wird auf die Gesundheit geachtet- gute Ernährung ( naja, bei uns Sängern wird da x eher über die Stränge geschlagen 🙂 ), ausreichend Schlaf, versuchen nicht krank zu werden oder sich zu verletzten. Beispielsweise habe ich verschiedene Sportarten, die zuviel Verletzungsgefahr in sich bergen, nie ausgeübt. Gerade ein freiberuflicher Sänger kann sich eine längere Ausfallzeit nicht leisten. Es wird mit Lehrern, Coaches, Trainern gearbeitet und sich ausgetauscht. Man muss zu einem bestimmten Termin seine Leistung abrufen können. Mehr noch- man muss an diesem Termin sein Bestes geben können. Bei einem Vorsingen, in einer Aufführung, in einem Wettkampf.
Das ist viel Arbeit und fordert viel von einem Selbst. Und auch von der Umgebung. Partner, Familie, die einen im besten Fall unterstützen und mittragen. Im Erfolg und auch im Misserfolg. Denn natürlich gibt es den auch. Und man muss mit beidem zurechtkommen können. Das bedarf einer grossen mentalen Stärke und prägt und entwickelt die Persönlichkeit.
Und eben auch diese mentale Stärke zu haben ist für beide wichtig. Den Musiker, speziell den Sänger, denn unser Körper ist unser Instrument. Und für den Sportler. Mit Stress- Situationen umgehen können und auch lernen damit umzugehen. Zu wissen ich bin gut, ich bin optimal vorbereitet, ich habe meine Nerven im Griff. Das sind gute Voraussetzungen um in beiden Gebieten Erfolg zu haben. Ein bisschen Glück kann da immer und gerne nachhelfen. Aber ohne die Basis des Könnens nützt einem alles Glück dieser Erde nichts.
Es ist viel Arbeit und erfordert auch oftmals Verzicht. Aber es gibt einem unglaublich viel. Ohne das man nicht leben kann und möchte.
