Klassischer Gesangsunterricht

Blog von Opernsängerin Margo Weiskam


Infos rund um das Thema klassischer Gesangsunterricht. Ich erkläre Begriffe, erläutere Techniken, gebe Tipps und berichte über die Arbeit als professionelle Opernsängerin und Gesangslehrerin in Berlin. Zudem gibt es Video-Tutorials mit Übungen und Klavierbegleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene.

08.07.2019 | Allgemein

Atemtechnik im Gesangsunterricht

Atemtechnik, oftmals auch als Stütze bezeichnet, gehört zum Schwierigsten und Komplexesten im Gesangsunterricht. Dabei ist es eigentlich etwas ganz Natürliches. Wir alle kommen mit der Fähigkeit zur Zwerchfellatmung auf die Welt. Als Babys konnten wir stundenlang in beachtlicher Lautstärke schreien ohne uns dabei anzustrengen. Warum also ist es nun so schwierig es wieder zu erlernen?

Das liegt zumeist daran, daß kaum Jemand es erklären kann. Oftmals kommen sehr undefinierte Aussagen wie „geh in den Rücken“, „geh in die Stütze“, „mach dich weit“….. Nun ist es natürlich sehr schwer es hier in Schriftform darzulegen und zu erklären. Aber zumindest soviel sei gesagt: für mich geht es um das „schwebende“ Zwerchfell. Dies ermöglicht uns große Flexibilität- also Beweglichkeit. Der Bauch ist nicht fest und vor allem nicht angezogen. Wenn ich versuche zu staunen, hebt sich das Zwerchfell leicht an. Und auf diesem angehobenen Zwerchfell versuchen wir während des Singens zu sein, zu bleiben. Dabei geht der Bauch ganz langsam nach hinten- er zieht sich langsam ein, ist aber nicht fest. Erst wenn unsere Luft fast zu Ende ist, dann ist der Bauch für einen Moment „fest“, um sofort mit dem nächsten Einatmen, welches quasi das Staunen ist, wieder in die Schwebe zu kommen. Es ist wirklich sehr schwer dies schriftlich zu beschreiben… Der Vorteil am Staunen ist, daß wir dadurch auch unseren Mund- Rachenraum öffnen und weiten. Dies ist der optimale Weg der Einatmung. Probiert es gerne aus. Wenn ihr zu sehr staunt, eher in Richtung Erschrecken, geht alles eher zu (Mund-Rachenraum / bis hin zum Gähnen) und das Zwerchfell geht zu weit nach „innen“, wird dadurch zu fest. Es geht um ein angenehmes positives Staunen. Ähnlich „Woow“ oder „Echt?“ oder „Cool“ oder „Toll“…. Ihr könnt auch probieren wie ein Hund zu hecheln. Nehmt ein ruhiges, regelmäßiges Tempo und versucht nicht schneller zu werden. Durch diese relativ kleine Bewegung im Bauch / Zwerchfell atmet ihr ein und aus. Ihr könnt also recht lange hecheln ohne zu „atmen“. (Da ihr es ja schon tut.)   🙂

Nur Mut beim Ausprobieren! Oder wenn ihr mögt und neugierig geworden seid: meldet euch zu einer Probestunde an:

http://www.klassischer-gesangsunterricht.berlin