Fantasie in der Gesangsstunde
Im Gesangsunterricht arbeiten wir mit viel Fantasie, da wir nichts sehen oder anfassen können. Mit vielen Bildern, mit der Kraft der Vorstellung. Indem wir uns etwas vorstellen, uns in etwas hineinversetzen, können wir uns tatsächlich beim Singen verbessern. Dazu entwickelt der Gesangslehrer viele, teils auch sehr plakative Bilder oder Ideen. Wenn dieses Bild beim Schüler nicht zündet, dann versucht der Lehrer einen anderen Weg.
Natürlich gibt es auch schon seit “ Generationen “ hergebrachte Bilder/ Vorstellungen. Beispielsweise den Begriff der Kuppel – dieses Bild steht für das Heben des Gaumensegels und das Öffnen des Rachenraums,sowie der Zone hinter den Wangenknochen. Im Idealfall die Öffnung nach unten- des Kehldeckels. Also ein Bild für mehrere „Aktionen“.
Je besser sich nun ein Schüler etwas vorstellen kann, desto flüssiger und einfacher läuft der Unterricht. Natürlich kann man auch alles analytisch erklären. In der Regel ist dies jedoch nicht so produktiv wie das Arbeiten, besser gesagt Singen mit Fantasie.
Und der menschliche Organismus ist erstaunlich. Allein durch die Idee, die Vorstellung etwas zu tun, tut der Körper es tatsächlich! Es sind vielleicht nur minimale Bewegungen die stattfinden. Aber der Effekt, der Unterschied im Klang kann immens sein. Hierzu ein supertolles Beispiel, in der Entwicklung von Bildern – sowohl als deren Umsetzung durch den Schüler, findet ihr im Blogbeitrag “ Singen lernen mit G.F. Händel und Joyce DiDonato“. Und natürlich auch in meinem Unterricht…
Habt also Mut und lasst die Fantasie“ sprechen“ beim Singen, versucht in Bildern zu denken und diese umzusetzen.
